- Margarete I.: Kalmarer Union
- Margarete I.: Kalmarer UnionIm Jahre 1363 heiratete Margarete, die Tochter des dänischen Königs Waldemar IV. Atterdag, König Håkon VI. von Norwegen. Nach dem Tode Waldemar Atterdags (1375) setzte Margarete die Erhebung ihres Sohnes Olaf zum König von Dänemark durch, der 1380 auch die Nachfolge seines verstorbenen Vaters in Norwegen antrat. Für den unmündigen König führte Margarete mit Tatkraft und diplomatischem Geschick die Regentschaft, und als Olaf bereits 1387 starb, wurde sie von den Ständen in Dänemark wie auch in Norwegen als Königin anerkannt.Darüber hinaus bot sich ihr bald auch die Möglichkeit, die schwedische Krone zu erringen, als der schwedische König Albrecht III. von Mecklenburg-Schwerin 1388 von unzufriedenen Magnaten des Landes gestürzt wurde. Nachdem es Margaretes Feldherrn gelungen war, Albrecht und seine Parteigänger bei Falköping (Västergötland) vernichtend zu schlagen und diesen gefangen zu nehmen, fiel ihr in kurzer Zeit ganz Schweden zu - mit Ausnahme des stark befestigten Stockholm, das, von einer mecklenburgischen Besatzungstruppe, unterstützt von deutschen Kaperfahrern (genannt »Vitalienbrüder«, weil sie Lebensmittel in die belagerte Stadt brachten), verteidigt und erst 1398 nach einem von der Hanse mit Albrecht vermittelten Abkommen an Margarete übergeben wurde.Bereits 1397 unternahm Königin Margarete den Versuch, das von ihr begründete skandinavische Großreich auf Dauer zu etablieren. Die Reichsräte der drei Teilstaaten wurden nach Kalmar beordert, wo der vorgesehene Thronfolger Erich von Pommern, ein Großneffe der Königin, gekrönt wurde. In einem gesonderten - allerdings wohl nie endgültig ratifizierten - Unionsdokument wurde festgelegt, dass die drei Länder auf ewige Zeiten vereinigt bleiben sollten (Kalmarer Union). Nach Erichs Tod war die Wahl eines seiner Söhne zum König des Gesamtreiches vorgesehen. Trotz des gemeinsamen Königtums sollten die einzelnen Länder jedoch ihre rechtliche Eigenständigkeit und ihre eigenen Reichsräte behalten.Während es Margarete noch gelang, den auseinander strebenden Interessen der drei Teilreiche und ihrer jeweiligen Führungsschichten in ausreichendem Umfang Rechnung zu tragen, mehrten sich unter den Nachfolgern die Spannungen, bis 1523 mit der Wahl Gustav Wasas zum schwedischen König die Union endgültig auseinander brach.
Universal-Lexikon. 2012.